Viele Männer kennen es, kaum einer spricht darüber: Im entscheidenden Moment funktioniert es nicht. 

Und plötzlich ist da dieser Druck, diese Angst vor dem nächsten Mal. Sex wird zur Kopfsache statt zum Genuss. 

Wenn du das kennst: Du bist damit nicht allein und du kannst etwas dagegen tun. 

In diesem Artikel erfährst du, wie Versagensangst beim Sex entsteht und wie du sie Schritt für Schritt loswirst, um dich im Bett wieder sicher und frei zu fühlen.

Wie entsteht sexuelle Versagensangst?

Mann spürt Körper

Was wir in der Praxis oft sehen: Versagensangst im Bett kommt nicht einfach aus dem Nichts.

Typische Auslöser sind:

  • Leistungsdruck: Viele Männer glauben, sie müssten beim Sex funktionieren und beweisen, dass sie „es können“. Diese innere Anspannung löst Stress aus. Und Stress blockiert genau die körperliche Reaktion, die eigentlich entstehen soll.

  • Vergleich mit Pornos oder früheren Erlebnissen: Pornos zeigen eine Fantasiewelt, keine Realität. Wer sich an diesen Bildern oder an früheren „besseren“ Erfahrungen misst, erzeugt im Kopf einen Wettbewerb, der kaum gewinnbar ist.

  • Negative Erfahrungen: Wenn es einmal nicht geklappt hat, prägt sich das bei einigen Männern tief ein. Beim nächsten Mal ist die Erinnerung sofort da und erzeugt Unsicherheit. Der Körper reagiert mit Anspannung, die das Problem verstärkt.

  • Kopf gegen Körper: Angst aktiviert das Stresssystem. Der Puls steigt, Muskeln spannen sich, das Blut fließt nicht mehr richtig: Erregung wird dadurch fast unmöglich. Der Versuch, die Kontrolle zu behalten, nimmt dem Körper genau das Vertrauen, das er bräuchte, um sich fallen zu lassen.

Wichtig: Je klarer du erkennst, was in dir passiert, desto leichter kannst du die Kontrolle loslassen und wieder in Verbindung mit deinem Körper kommen.

5 Tipps gegen Versagensängste: So nimmst du den Druck im Bett raus

Mann hält seine Partnerin im Arm und beide lächeln

Versagensangst verliert an Macht, wenn du beginnst, den Druck loszulassen und den Blick auf das Wesentliche zu richten. 

Diese 5 Schritte helfen dir, wieder Vertrauen in dich und deine Sexualität zu entwickeln.

Wir empfehlen immer, die Schritte nacheinander anzugehen und sich Zeit zu lassen.

Was viele unterschätzen: Der Kopf lernt nicht über Nacht um. Kleine, bewusste Veränderungen wirken oftmals nachhaltiger als schnelle Lösungen.

1. Akzeptiere, dass es passiert

Mann mit oliver Jacke schaut direkt in die Kamera

Jeder Mann erlebt irgendwann einen Moment, in dem etwas nicht so läuft wie geplant. Das ist kein Zeichen von Schwäche, sondern schlicht menschlich.

Wenn du aufhörst, dagegen anzukämpfen, verliert das Thema seine Bedrohung. Akzeptanz nimmt die Angst, weil du dich selbst nicht mehr für etwas verurteilst, das normal ist. 

Daher: Auch wenn es vielleicht keine schöne Erfahrung für dich ist: Akzeptiere für den Moment, dass es jetzt so ist, wie es nun mal ist.

2. Verabschiede dich von Perfektion

Mann mit Cappy atmet

Sex ist keine Prüfung, die du bestehen musst. Es geht nicht darum, perfekt zu performen, sondern gemeinsam schöne Momente zu erleben. 

Erlaube dir, Fehler zu machen, darüber zu schmunzeln, auszuprobieren.

Wer nicht ständig auf das „Funktionieren“ achtet, erlebt echte Nähe und weniger Druck. Und darauf kommt es schließlich an!

Ein häufiger Fehler: Männer versuchen, mit mehr noch mehr Leistungsdenken gegenzusteuern. Doch genau das verschärft das Problem. 

3. Fokus auf Nähe statt Performance

Paar kuschelt im Bett

Sexuelle Erfüllung entsteht nicht nur durch Erektion oder Dauer, sondern durch Verbundenheit. 

Wenn du dich auf Berührung, Atem, Blicke und das Miteinander konzentrierst, verschiebt sich der Fokus automatisch vom „Leisten müssen“ hin zum „Fühlen können“.

Das nimmt Spannung aus der Situation und stärkt die Intimität.

Wir bekommen nicht selten das Feedback, dass allein dieser Perspektivwechsel – weg vom Ergebnis, hin zum Gefühl – mehr bewirkt als jede Technik.

4. Sprich mit deiner Sexual-Partnerin

Paar spricht sich aus

Schweigen kann den Druck am Leben halten. Wenn du offen über deine Gedanken sprichst, entsteht Verständnis statt Unsicherheit.

Viele Partnerinnen reagieren empathisch, wenn sie wissen, was los ist.

Das Gespräch schafft Vertrauen und kann eine enorme Erleichterung sein – oft ist das der Moment, in dem die Angst spürbar abfällt.

5. Hol dir Unterstützung, wenn nötig

Gavin Sexton im Beratungsgespräch

Wenn die Angst immer wiederkehrt oder dein Selbstvertrauen stark beeinflusst, ist professionelle Hilfe sinnvoll.

Ein Sexualtherapeut, Psychologe oder Urologe kann Ursachen erkennen, die du allein vielleicht übersiehst.

Unterstützung zu suchen ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Verantwortungsbewusstsein gegenüber dir selbst und deiner Beziehung. 

Bei Lovebetter begleitet dich ein erfahrenes Team aus Sexualtherapeuten, Psychologen und einem Urologen.

Wir bieten dir vorab eine anonyme Beratung von 60 bis 90 Minuten – völlig kostenfrei. So kannst du in Ruhe herausfinden, was dir wirklich hilft und welche nächsten Schritte sinnvoll sind.

Beckenbodentraining: Sinnvoll, aber oft nicht die ganze Lösung

Beckenboden von unten

Beckenbodentraining kann ein wichtiger Baustein sein, um Versagensängste im Bett zu lindern.

Doch allein ist das selten die Lösung. In diesem Abschnitt zeigen wir dir, wo die Stärken liegen, wo die Grenzen sind – und wie du das Beckenbodentraining intelligent in deinen Weg integrieren kannst: 

Warum Beckenbodentraining hilfreich ist

  • Der Beckenboden spielt eine Rolle bei der Erektion, weil er hilft, den Rückfluss des Blutes aus den Schwellkörpern zu reduzieren.
  • Eine trainierte Beckenbodenmuskulatur fördert die Kontrolle über das Becken, verbessert Muskeltonus und kann dazu beitragen, den Ejakulationsreflex zu kontrollieren.
  • In einer digitalen Studie mit Männern mit erektiler Dysfunktion ergab sich nach einem 12-Wochen-Programm mit Beckenbodenübungen plus weiteren (mitunter psychologischen) Maßnahmen eine spürbare Verbesserung der Erektionsqualität.


Wie du Beckenbodentraining sinnvoll einsetzt

  • Starte mit gezieltem Training unter Anleitung eines Experten (z. B. Sexualtherapeut, Physiotherapeut, Urologe), um sicherzugehen, dass du die richtigen Muskeln aktivierst.
  • Kombiniere das Training mit mentalen Übungen: Entspannung, Atemtechniken, Stressabbau.
  • Verteile die Übungen regelmäßig über den Tag statt alles auf einmal zu machen.
  • Beobachte deine Fortschritte und passe langsam an Intensität und Umfang an.
  • Nutze das Training als einen Teil eines größeren Konzepts – nicht als alleiniges Mittel gegen Versagensängste.


Um dir den Start zu vereinfachen, haben wir dir einen praktischen 4-Wochen-Trainingsplan erstellt.

Diesen kannst du dir hier kostenfrei herunterladen und direkt mit dem Beckenboden-Training starten:

Bei zu frühem Kommen:
Bei Erektionsproblemen:
Keine Sorge – deine Mail bleibt geschützt und wird vertraulich behandelt. Auch Spam hast du nicht zu befürchten!

Wenn Versagensangst beim Sex zum Problem wird

Mann leidet unter Versagensängsten beim Sex

Versagensangst gehört bis zu einem gewissen Grad zu den ganz normalen menschlichen Erfahrungen. Jeder kann einmal unsicher sein, besonders in einer neuen oder emotional bedeutsamen Situation. 

Problematisch wird es erst, wenn sich diese Unsicherheit festsetzt und immer häufiger auftaucht.

Dann kann sie sich zu einem dauerhaften Muster entwickeln, das nicht nur die Sexualität, sondern auch das Selbstbild und die Beziehung beeinflusst.

Typische Anzeichen dafür sind:

  • Die Sorge vor dem nächsten Mal taucht schon Tage vorher auf.
  • Du vermeidest Nähe oder findest Ausreden, um keinen Sex zu haben.
  • Dein Körper reagiert kaum noch auf Erregung, weil der Kopf zu sehr dominiert.
  • Nach jedem Versuch bleibt das Gefühl, versagt zu haben.
  • Du ziehst dich emotional zurück oder spürst eine wachsende Distanz zur Partnerin.


Wenn sich solche Muster zeigen, ist das kein Zeichen dafür, dass du „kaputt“ bist. Es ist ein Hinweis, dass dein Körper und dein Geist im Stressmodus festhängen. 

Angst kann die Sexualität blockieren, aber sie muss kein Dauerzustand sein:

Ein klarer Weg raus aus der Versagensangst beim Sex

Der 1. Schritt ist immer Bewusstsein: Zu verstehen, was in dir passiert, und zu akzeptieren, dass das kein Dauerzustand sein muss, sondern lediglich ein Signal ist. 

Danach geht es darum, dieses Signal ernst zu nehmen und gezielt Wege zu finden, um Vertrauen und Sicherheit zurückzugewinnen.

Viele Männer schaffen das nicht allein: Und das ist völlig in Ordnung.

Manchmal braucht es nur ein neutrales Gespräch, um die richtigen Impulse zu bekommen und alte Muster zu durchbrechen.

Wir erleben täglich, wie stark sich Männer verändern, wenn sie sich trauen, offen über ihre Situation zu sprechen.

Bei Lovebetter begleiten wir dich genau dabei: Unser Team aus erfahrenen Sexualtherapeuten, Psychologen und einem Urologen hilft dir, herauszufinden, wo deine Blockaden wirklich liegen und was du dagegen tun kannst.

Du kannst bei uns völlig anonym und kostenfrei ein Erstgespräch von 60 bis 90 Minuten führen.

Ohne Druck, ohne Bewertung, einfach mit dem Ziel, dich wieder sicher in deinem Körper und in deiner Sexualität zu fühlen.

Buche jetzt dein vertrauliches Beratungsgespräch.

Häufige Fragen

Warum klappt es beim Sex nicht? 

Wenn es beim Sex nicht funktioniert, liegt das vor allem (bei generell gesunden und nicht sehr alten Männern) selten an einem körperlichen Problem. In den meisten Fällen spielen Anspannung, Stress, Überforderung oder Müdigkeit eine Rolle. Auch die Angst, alles richtig machen zu müssen, kann den Körper blockieren. Wenn das regelmäßig passiert, ist es sinnvoll, genauer hinzuschauen und Ursachen zu erkennen, die vielleicht tiefer liegen.

Warum kann ich mich beim Sex nicht fallen lassen?

Sich beim Sex fallen zu lassen bedeutet, Kontrolle abzugeben. Wer innerlich angespannt ist oder Angst vor dem Versagen hat, bleibt gedanklich im Kopf statt im Körper. Diese innere Unruhe verhindert, dass du dich wirklich auf das Erleben einlässt. Vertrauen, Sicherheit und ein bewusster Fokus auf Nähe helfen, wieder in Kontakt mit dem eigenen Körper zu kommen.

Ist es normal, beim Sex zu scheitern?

Ja, beim Sex mal „zu scheitern“ ist völlig normal. Jeder Mensch erlebt Momente, in denen etwas nicht funktioniert. Der Körper reagiert sensibel auf Stress, Erschöpfung, Druck oder Emotionen. Wichtig ist, solche Situationen nicht zu überbewerten. Wenn du sie als Teil des Lebens akzeptierst, bleibt dein Selbstvertrauen stabil und die Angst verliert an Kraft.

Wie nehme ich den Druck beim Sex raus?

Druck entsteht, wenn du glaubst, Erwartungen erfüllen zu müssen. Wenn du diese Erwartung loslässt, verändert sich das ganze Erleben. Nähe, Berührung, Lachen und gemeinsame Neugier sind wichtiger als Leistung. Wer sich erlaubt, im Moment zu bleiben, statt auf das Ergebnis zu achten, erlebt Sexualität wieder als etwas Echtes und Leichtes.

Was hilft gegen Versagensängste des Mannes beim Sex?

Versagensängste lassen sich überwinden, wenn du sie ernst nimmst und verstehst, woher sie kommen. Achtsamkeit, Stressabbau, ehrliche Gespräche mit der Partnerin und Beckenbodentraining können helfen. Wenn die Angst jedoch stark ist oder immer wiederkehrt, ist professionelle Begleitung der beste Weg. Eine anonyme und vertrauensvolle Beratung, wie sie bei Lovebetter möglich ist, kann dir dabei helfen, die Ursache zu erkennen und Schritt für Schritt wieder Sicherheit zu gewinnen.

Studien und Quellen

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Gao, Q., Han, X., Han, Y., Wang, B., Dai, Y., Yang, B., & Zhao, X. (2025). Penile sympathetic skin response in patients with non-organic erectile dysfunction: a cross-sectional study. International Journal of Impotence Research.
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Dewitte, M., Bettocchi, C., Carvalho, J., Corona, G., Flink, I., Limoncin, E., Pascoal, P., Reisman, Y., & Van Lankveld, J. (2021). A psychosocial approach to erectile dysfunction: Position statements from the European Society of Sexual Medicine (ESSM). Sex Med, 9(6), 100434.
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