Unter Erektionsproblemen zu leiden ist eine schmerzvolle und belastende Erfahrung für betroffene Männer. Viele verlieren dabei das Vertrauen in ihren Körper und erleben einen Knacks in ihrem männlichen Selbstwertgefühl. Sehr schnell bäumt sich die große Frage auf: Wie lassen sich Erektionsprobleme beheben? Und wie kann ich zukünftig wieder auf eine starke und anhaltende Erektion beim Sex vertrauen? Genau das beantworten wir in diesem Artikel.

Du darfst zunächst einmal ganz beruhigt sein: Es gibt viele erwiesene Methoden, um effektiv gegen Erektionsstörungen vorzugehen. Diese wirst du im Laufe dieses Artikels ausführlich kennenlernen.

Schau dir dazu gerne auch zusätzlich noch unser Video an, in dem wir eine vollständige Anleitung zum Auflösen von Erektionsproblemen durchsprechen:

Erektionsprobleme – Was tun?

Erektionsstörungen sind in der heutigen Zeit eine Erscheinung, die längst nicht mehr nur ältere Generationen betrifft, sondern sich auch mehr und mehr durch jüngere Altersschichten zieht.

Wichtig zu betonen sind zu Beginn 2 Dinge:

1. Eine Erektionsstörung kann absolut jeden Mann treffen. Dieses Phänomen hat nichts mit deiner Männlichkeit, deinem Selbstwert oder deinem Wert als Partner und Liebhaber zu tun.

2. Alleine hier in Deutschland gibt es schätzungsweise 4-6 Millionen Männer, die genau dasselbe Problem haben wie du. Du bist also nicht allein und auch keine Ausnahmeerscheinung.

Erektionsstörungen können einige unterschiedliche Ursachen haben. Je nach Ursache werden sie verschieden therapiert.

Daher ist der mitunter wichtigste Schritt: Finde für dich heraus, warum du Probleme mit deiner Standfestigkeit hast. Hierzu haben wir dir die häufigsten Ursachen aufgelistet.

Lies dir die folgenden Ursachen durch und reflektiere dabei, wo du dich persönlich wiederfindest.

Beachte dabei allerdings, dass Erektionsprobleme häufig auch durch mehrere Ursachen in Kombination entstehen können, oder sich mit der Zeit gegenseitig überlagern.

Schauen wir uns nun die häufigsten Ursachen etwas genauer an:

1. Ursache für Erektionsprobleme: Psychische Ursachen

Mann spürt Körper

Gerade bei noch tendenziell jüngeren Männern sind Erektionsprobleme unserer Erfahrung nach häufig vor allem psychisch bedingt.

Aufgrund vieler hunderter Beratungen mit Betroffenen wissen wir, dass viele Männer sich beim Sex sehr unter Druck setzen.

Schuld daran sind vor allem ein ungesundes Leistungsdenken beim Sex. Vom eigenen Körper und Penis wird erwartet, dass er immer und überall mitspielen muss und die Befriedigung der Partnerin gilt als oberstes Ziel.

Frage dich einmal selbst:

  • Mache ich mir Druck beim Sex?
  • Geht es mir beim Sex nur um die Befriedigung meiner Partnerin und kaum um meine eigenen Bedürfnisse?
  • Sehe ich mich in der Pflicht, die Frau zum Orgasmus zu bringen?
  • Bin ich bei und besonders vor dem Sex nervös oder aufgeregt?
  • Habe ich Angst zu versagen?
  • Fühle ich mich beim Sex gegenüber meiner Partnerin leicht minderwertig/wenig selbstbewusst?

Sollte dir der ein oder andere Punkt aus der Liste bekannt vorkommen, dann mache dir bewusst: Dieser selbst auferlegte Druck bewirkt bei dir vor allem eine Sache: Stress!

Wenn wir unter Stress stehen, schüttet unser Körper Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol aus. Auch beim Sex. Das Ganze passiert unbewusst über unser zentrales Nervensystem, ohne dass wir es beeinflussen können.

Hier ist das Problem: Der männliche Körper ist evolutionär bedingt darauf programmiert, bei der Ausschüttung von Stresshormonen die Erektion schnell abzubauen.

Und das hat seinen Grund: Für den Steinzeitmenschen bedeutete Angst und Stress vor allem eines: Gefahr ist im Verzug. Um für die sich anbahnende Gefahrensituation und einen etwaigen Kampf (oder einer Flucht) gewappnet zu sein, war das Letzte, was der Mann benötigte, eine Erektion zwischen den Beinen.

Das bedeutet: Wenn du glaubst, dass du beim (oder vor dem) Sex starke Gefühle von Druck, Angst, Stress, Aufgeregtheit oder Nervosität empfindest, dann ist dein Erektionsproblem wahrscheinlich vor allem auch psychisch bedingt.  

Die gute Nachricht ist, dass man diese Ursache mit einigen Methoden und etwas Zeit ganz gut beheben kann. Wie das geht, schauen wir uns gleich nach genauer an.

2. Ursache für Erektionsprobleme: Körperliche Ursachen

Zu den körperlichen Erkrankungen können Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Bluthochdruck sowie hormonelle Störungen und Testosteronmangel gehören.

Auch Nervenschäden und Durchblutungsstörungen, die die Blutzufuhr zum Penis beeinträchtigen, sind häufige Auslöser​.

In unserer Erfahrung sind es eher ältere Männer, die tendenziell auch mit körperlichen Ursachen für Erektionsprobleme zu tun haben.

Um körperliche Ursachen auszuschließen, kannst du 2 Dinge tun:

1. Mach diesen kleinen Selbsttest

Wenn du morgens eine Erektion bekommst oder bei der Selbstbefriedigung ohne Probleme eine Erektion auftritt, aber beim Sex mit einem Partner Schwierigkeiten bestehen, deutet dies stark auf psychische Ursachen hin. Das liegt daran, dass dein Körper in diesem Fall physiologisch in der Lage ist, eine Erektion zu bekommen, was bedeutet, dass keine körperlichen Ursachen vorliegen.

2. Lass dich von einem Urologen abchecken

Falls du körperliche Ursachen befürchtest, solltest du einen Urologen aufsuchen, der dich gründlich auf körperliche Ursachen durchchecken kann.

3. Ursache für Erektionsprobleme: Lebensstilfaktoren

Mann joggt im Park

Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum, Fettleibigkeit, Bewegungsmangel und schlechter Schlaf können das Risiko für Erektionsstörungen erhöhen, da sie den allgemeinen Gesundheitszustand beeinträchtigen und zu Durchblutungsstörungen führen.

Beachte: Diese Dinge können Ursachen sein, müssen sie aber nicht. Es gibt durchaus Männer, die viel trinken und regelmäßig rauchen und dennoch keine Erektionsprobleme haben.

Trotzdem sei gesagt: Je besser der Lebensstil, desto geringer ist das Risiko, Erektionsstörungen zu entwickeln, da ein gesunder Körper die Durchblutung und Nervenfunktion unterstützt, die für eine stabile Erektion notwendig sind.

1. So kannst du psychisch bedingte Erektionsprobleme beheben

Mann mit Cappy atmet

Viele Männer machen sich beim Anflug erster Erektionsprobleme schnell unglaubliche Sorgen:

  • Stimmt was nicht mit mir?
  • Ist mit meinem Körper alles in Ordnung? 
  • Was, wenn das nochmal passiert?
  • Was, wenn ich von nun an dauerhaft unter einer Erektionsstörung leide?

Diese negativen Gedanken führen dazu, dass sich das Problem im Kopf festsetzt und tatsächlich zu einem dauerhaften Problem werden kann. Denn sobald es „darauf ankommt“, kommt die Angst, dass es nicht klappen könnte. Und dann sorgt genau die Angst dafür, dass diese Befürchtung auch viel wahrscheinlicher eintritt.

Nun, generell wird gerne der Hinweis gegeben, man solle sich einfach entspannen und sich keine Sorgen machen. Aber – und das wirst du vermutlich selbst schon wissen – das ist nicht so leicht getan, wie gesagt.

Hier ein 2-Schritte-Prozess aus der Gedankenspirale, der funktioniert:

Schritt 1:
Wichtig ist, dass du lernst, deine Ängste zu akzeptieren. Dass negative Gedanken und damit auch Angst in dir aufkommen, ist völlig normal. Versuche nicht, die negativen Gedanken zu verdrängen oder zu ignorieren. Diese Strategie funktioniert in den seltensten Fällen. Akzeptiere deine Angst stattdessen und lass sie zu. Begrüße sie, wie einen alten Freund, wenn sie sich mal wieder den Weg in deinen Kopf erschleichen.

Schritt 2:
Nun, da du deine Ängste als normale Gedanken annimmst und zulässt, darfst du eine Sache verstehen: Du bist nicht deine Angst. Die Angst ist NUR ein Gefühl und Gedanken, die kommen und gehen.
Lass diese Angst zu, aber nimm sie nicht ernst!

Frage dich außerdem: Was ist das Schlimmste, was passieren kann, wenn ich jetzt wirklich Erektionsprobleme bekomme? Du wirst feststellen, dass deine Ängste im Vergleich zu den tatsächlichen Folgen meist völlig überzogen sind.

Sobald du einmal gefühlt hast, wie es ist, seine Ängste nicht ernst nehmen zu müssen, werden selbige schwächer und schwächer. In der Psychologie wird diese Fähigkeit „emotionale Kompetenz“ genannt. Diese zu entwickeln, geschieht natürlich nicht in 5 Werktagen. Gib dir Zeit, den Umgang mit deiner Angst zu lernen.

2. So kannst du Erektionsprobleme durch Beckenbodentraining beheben

Beckenboden von unten

Das PC-Muskel-Training (auch oft Beckenbodentraining genannt) kann ebenfalls hilfreich sein, um deine Erektionsprobleme anzugehen. Der PC-Muskel ist zu einem beträchtlichen Anteil an der Qualität deiner Erregung beteiligt.

Das Ganze funktioniert so: Dein Penis ragt mit dem letzten Drittel seiner Länge in deinen Körper hinein. Dort ist der Ansatz des Penises von der Beckenbodenmuskulatur umschlossen. Wenn der Penis steif wird, sorgt diese Muskulatur dafür, dass das Blut im Penis bleibt und nicht wieder abfließt.

Stärkst du diese Muskulatur, wird auch dein Penis standfester und härter.

Du erspürst deinen PC-Muskel, indem du beim nächsten Toilettengang versuchst, den Urinstrahl zu unterdrücken. Der Muskel, mit dem du den Urinstrahl unterdrückst, ist der PC-Muskel.

Wie funktioniert das Training nun? Wir haben für das PC-Muskel-Training einen kleinen kostenlosen Kurs erstellt, indem wir alle Trainingsprinzipien zusammenfassen und einen 4-wöchigen Trainingsplan bereitstellen.

Trag dich dafür nachfolgend ein. Deine Email-Adresse bleibt natürlich geschützt und wird anonym behandelt:

Bei zu frühem Kommen:
Bei Erektionsproblemen:
Keine Sorge – deine Mail bleibt geschützt und wird vertraulich behandelt. Auch Spam hast du nicht zu befürchten!

3. So kannst du Erektionsprobleme mit Hilfe von Sexualtherapeuten und Psychologen beheben

Gavin Sexton im Beratungsgespräch

Aus langjährigen Erfahrungen und vielen hunderten Beratungen von Männern, die mit Erektionsproblemen zu kämpfen hatten, haben wir folgende Erkenntnis gewinnen können.

Das PC-Muskel-Training ist definitiv ein guter Schritt in die richtige Richtung, löst das Problem für viele Männer aber nicht im Alleingang. 

Der Hauptgrund für Erektionsprobleme von vielen Männern, die generell gesund sind und noch nicht einem sehr hohen Jahrgang angehören, liegt in ihrer Psyche. Dabei geht es vor allem um mentale Muster, die Leistungsdruck, Anspannung, Versagensängste und Unsicherheiten erzeugen und damit eine stabile Erektion verhindern. 

Wie du gegen diese Muster vorgehen kannst, haben wir oben bereits angerissen. Allerdings wissen wir, dass es für viele Männer schwer ist, an den eigenen psychischen Mustern zu arbeiten und diese zu verändern. 

Hier kann es hilfreich sein, sich von Experten unterstützen zu lassen. Leider scheuen sich viele Männer davor, sich einem Experten auf diesem Gebiet anzuvertrauen. 

Aus diesem Grund bieten wir Männern die Möglichkeit, sich kostenlos und anonym für 60-90 Minuten mit einem unserer Experten via Zoom ein Analysegespräch zu führen. 

In diesem Gespräch wird eine Ursachenanalyse durchgeführt und ein Schritt-für-Schritt-Plan erarbeitet, wie sich die Problematik in deinem konkreten Fall lösen lässt. 

Natürlich hast du in dem Gespräch die Möglichkeit, langfristig mit uns zusammenzuarbeiten. Mehr Informationen zu diesem Gespräch findest du hier.

Häufige Fragen

Warum habe ich Erektionsprobleme? 

Erektionsprobleme können mehrere Ursachen haben. Die häufigste Ursache sind psychologische Faktoren wie Stress, Versagensängste, Leistungsdruck und Beziehungsprobleme. Auch Lebensstilfaktoren wie Rauchen oder übermäßiger Alkoholkonsum können eine Rolle spielen. Gesundheitliche Probleme oder hormonelle Veränderungen können ebenfalls eine Ursache sein, doch dies trifft eher selten zu. 

Wie bekomme ich mehr Blut in den Schwellkörper? 

So sorgst du dafür, dass die Durchblutung in deinem Körper und auch die deiner Schwellkörper besser funktioniert:

1. Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Vitaminen und Mineralstoffen ist wichtig, um die allgemeine Gesundheit zu fördern, einschließlich der Durchblutung.

2. Regelmäßige körperliche Aktivität: Sport und Bewegung können die Durchblutung verbessern. Cardio-Übungen wie Gehen, Laufen oder Schwimmen können besonders nützlich sein.

3. Gewichtsmanagement: Ein gesundes Gewicht trägt dazu bei, den Blutdruck zu regulieren und die Durchblutung zu verbessern.

4. Ganz wichtig – Stressmanagement: Chronischer Stress kann sich negativ auf die Durchblutung auswirken. Techniken wie Meditation, Yoga oder Atemübungen können helfen, Stress abzubauen. Ganz besonders wichtig ist in diesem Zusammenhang auch der richtige Umgang mit Versagensängsten und Leistungsdruck beim Sex. Dieser ist maßgeblich für eine schlechte Durchblutung der Schwellkörper verantwortlich.

5. Vermeidung von Rauchen und übermäßigem Alkoholkonsum: Rauchen kann die Blutgefäße verengen, während übermäßiger Alkoholkonsum die Blutgefäße beeinträchtigen kann.

Wie trainiere ich meine Standfestigkeit? 

Deine Standfestigkeit kannst du auf verschiedene Weisen trainieren. Am besten geeignet dafür ist das sogenannte Beckenbodentraining. Das Training der Beckenbodenmuskulatur kann dazu beitragen, die Erektionsfähigkeit zu verbessern. In diesem Artikel erfährst du mehr dazu. 

Was ist noch besser als Viagra? 

Wir empfehlen in der Regel nicht direkt die Einnahme von Viagra, da Viagra die Erektionsprobleme nicht an der Ursache behebt. Außerdem können wie bei allen Medikamenten unerwünschte Nebenwirkungen auftreten. Erfahrungsgemäß lassen sich Erektionsprobleme auch in den meisten Fällen sehr gut ohne Viagra behandeln. In vielen Fällen werden Erektionsprobleme nämlich durch innere psychische Muster verursacht, die meist sehr gut behoben werden können. Zusätzlich dazu empfiehlt sich ein Beckenbodentraining, eine gesunde Lebensführung und der Verzicht auf Pornokonsum.  Falls du dich für Viagra entscheidest, würden wir dir empfehlen, dies nur als kurzfristige, aber nicht nachhaltige Lösung anzusehen.

Quellen und Studien

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