Unter Erektionsproblemen zu leiden, ist für viele Männer eine belastende Erfahrung. Oft geht damit das Gefühl einher, dem eigenen Körper nicht mehr vertrauen zu können: Und das kratzt schnell am Selbstwert.
Die entscheidene Frage lautet dann: „Wie kann ich wieder stressfreien und erfüllenden Sex haben?“
Die gute Nachricht: Es gibt viele wirksame Methoden, mit denen sich Erektionsprobleme oder auch Erektionsstörungen erfolgreich behandeln lassen. Diese erfährst du in diesem Artikel.
Wenn du lieber Videos schaust, sieh dir gerne unser ausführliches Video an – und lies danach hier weiter, um alle Details im Überblick zu haben.
Erektionsprobleme: Was tun?
Erektionsstörungen sind heute keine Seltenheit mehr. Sie betreffen längst nicht nur ältere Männer, sondern zunehmend auch jüngere Generationen.
Wichtig ist, 2 Dinge gleich zu Beginn zu verstehen:
- Eine Erektionsstörung kann jeden Mann treffen. Sie hat nichts mit deiner Männlichkeit, deinem Selbstwert oder deinem Wert als Partner zu tun.
- In Deutschland sind 4 bis 6 Millionen Männer von Erektionsproblemen betroffen. Du bist also nicht allein.
Erektionsstörungen können unterschiedliche Ursachen haben. Je nachdem, was dahintersteckt, ist auch die Behandlung verschieden.
Deshalb ist einer der wichtigsten Schritte: Finde heraus, warum du Schwierigkeiten mit der Erektion hast.
Jetzt schauen wir uns die häufigsten Ursachen für Erektionsprobleme an. Lies sie dir aufmerksam durch und prüfe, welche Punkte auf dich zutreffen. Denke daran, dass Erektionsprobleme oft nicht nur eine einzelne Ursache haben, sondern durch mehrere Faktoren gleichzeitig entstehen und sich gegenseitig verstärken können.
Ursache 1 für Erektionsprobleme: Psychische Ursachen

Gerade bei noch nicht sehr alten Männern sind Erektionsprobleme häufig vor allem psychisch bedingt.
Aus vielen Beratungen mit Betroffenen wissen wir, dass sich Männer beim Sex oft massiv unter Druck setzen.
Dahinter steckt meist ein ungesundes Leistungsdenken: Der Penis soll jederzeit funktionieren und die Befriedigung der Partnerin gilt als oberstes Ziel.
Frage dich selbst:
- Setze ich mich beim Sex stark unter Druck?
- Denke ich mehr an die Befriedigung meiner Partnerin als an meine eigenen Bedürfnisse?
- Fühle ich mich verpflichtet, sie unbedingt zum Orgasmus zu bringen?
- Bin ich vor dem Sex nervös oder habe ich Angst zu versagen?
- Fühle ich mich im Vergleich zu meiner Partnerin unsicher oder minderwertig?
Wenn du dich in einigen Punkten wiedererkennst, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass deine Erektionsprobleme vor allem psychische Ursachen haben.
Der Grund: Stress führt zur Ausschüttung von Hormonen wie Adrenalin und Cortisol. Diese aktivieren das Nervensystem so, dass die Erektion abgebaut wird. Evolutionär war das sinnvoll, denn in Gefahrensituationen brauchte der Mann volle Konzentration auf Kampf oder Flucht – nicht auf Sexualität.
Die gute Nachricht: Psychisch bedingte Erektionsstörungen lassen sich mit den richtigen Methoden und etwas Geduld gut beheben. Wie genau, erfährst du, nachdem wir die restlichen Ursachen durchgegangen sind.
Ursache 2 für Erektionsprobleme: Körperliche Ursachen

Neben psychischen Einflüssen können auch körperliche Erkrankungen zu Erektionsproblemen führen.
Körperliche Ursachen können sein:
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Diabetes
- Bluthochdruck
- hormonelle Störungen
- Mangel an Testosteron
- Nervenschäden
- Durchblutungsstörungen, die die Blutzufuhr zum Penis beeinträchtigen
Unsere Erfahrung zeigt: Besonders bei wesentlich älteren Männern sind körperliche Ursachen häufiger anzutreffen.
Wie bekommst du Klarheit, ob körperliche Ursachen auf dich zutreffen?
Zunächst folgender Selbsttest: Wenn Selbstbefriedigung oder morgendliche Erektionen problemlos funktionieren, beim Sex mit Partnerin jedoch nicht, spricht das meist für eine psychische Ursache.
Wenn du körperliche Ursachen nicht ausschließen kannst, solltest du unbedingt einen Urologen aufsuchen.
Dort können Blutwerte, Hormone und die Durchblutung untersucht werden. So erhältst du Sicherheit und gegebenenfalls eine gezielte Behandlung.
Ursache 3 für Erektionsprobleme: Lebensstilfaktoren

Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum, Übergewicht, Bewegungsmangel und schlechter Schlaf zählen zu den häufigsten Risikofaktoren für Erektionsstörungen.
Sie schwächen den allgemeinen Gesundheitszustand und können zu Durchblutungsstörungen führen, die eine stabile Erektion erschweren.
Das bedeutet aber nicht, dass jeder Raucher oder jeder, der regelmäßig Alkohol trinkt, automatisch betroffen ist.
Manche Männer haben trotz ungesundem Lebensstil keine Probleme.
Entscheidend ist: Je gesünder dein Alltag insgesamt ist, desto besser funktionieren Durchblutung und Nerven – und desto geringer ist das Risiko für Erektionsprobleme.
1. So kannst du psychisch bedingte Erektionsprobleme beheben

Viele Männer reagieren schon auf die ersten Anzeichen von Erektionsproblemen mit großen Sorgen:
- Stimmt etwas nicht mit mir?
- Was, wenn das wieder passiert?
- Was, wenn ich dauerhaft betroffen bin?
Solche Gedanken setzen sich schnell fest und machen das Problem größer. Die Angst vor dem Versagen führt oft genau dazu, dass es passiert.
„Entspann dich einfach“ ist ein häufiger Ratschlag – aber in der Praxis kaum hilfreich.
Besser funktioniert dieser einfache 2-Schritte-Prozess:
Schritt 1: Akzeptiere deine Angst und lass Druck los
Erkenne, dass Gedanken wie „Ich muss immer abliefern“ oder „Ich darf nicht versagen“ dich nur zusätzlich blockieren. Du bist keine Maschine, die ständig reibungslos „performen“ muss. Und sexuelle Nähe bedeutet weit mehr als Leistung allein.
Schritt 2: Distanz zu deinen Gedanken
Du bist nicht deine Angst. Sie ist nur ein Gefühl, das kommt und wieder geht. Frag dich: Was ist das Schlimmste, wenn ich jetzt tatsächlich eine Erektionsstörung habe? Meist sind die Folgen weit weniger dramatisch, als deine Gedanken dir einreden wollen.
2. So kannst du Erektionsprobleme durch Beckenbodentraining beheben

Ein gezieltes Beckenbodentraining (auch PC-Muskel-Training genannt) kann dir helfen, deine Erektionsfähigkeit zu verbessern.
Der PC-Muskel stabilisiert die Erregung, indem er das Blut im Penis hält und so für eine härtere und standfestere Erektion sorgt.
Du findest diesen Muskel ganz einfach: Stell dir vor, du willst deinen Urinstrahl unterbrechen. Genau der Muskel, den du dabei anspannst, ist dein PC-Muskel.
Wenn du ihn regelmäßig trainierst, stärkst du deine Kontrolle über die Erektion und erhöhst deine Standfestigkeit.
Damit du sofort loslegen kannst, haben wir einen kostenlosen 4-Wochen-Kurs erstellt, der alle Trainingsprinzipien erklärt und dir einen genauen Plan an die Hand gibt.
Bei zu frühem Kommen:
Bei Erektionsproblemen:
3. So kannst du Erektionsprobleme mit Hilfe von Sexualtherapeuten und Psychologen beheben

Unsere Erfahrung aus hunderten Beratungen zeigt: Beckenbodentraining ist ein guter Anfang, reicht aber für viele Männer allein nicht aus.
Besonders, wenn körperlich alles in Ordnung ist, liegen die Ursachen oft in der Psyche.
Leistungsdruck, Anspannung, Versagensangst und Unsicherheit können tief verankerte Muster sein, die eine stabile Erektion blockieren.
Diese Muster zu verändern ist schwer, wenn man alleine versucht, damit umzugehen. Hier kann es enorm helfen, sich Unterstützung von Experten zu holen.
Auch wenn sich viele Männer davor scheuen, über dieses Thema offen zu sprechen, macht genau dieser Schritt oft den entscheidenden Unterschied.
Du musst mit deinen Sorgen nicht alleine bleiben. In einem kostenlosen, anonymen 60–90-minütigen Gespräch mit einem unserer Experten findest du heraus, was hinter deinen Erektionsproblemen steckt – und erhältst einen klaren Plan, wie du deine Stärke und dein Vertrauen Schritt für Schritt zurückgewinnst.
Hier kannst du dir einen Termin buchen.
Häufige Fragen
Warum habe ich Erektionsprobleme?
Erektionsprobleme können mehrere Ursachen haben. Die häufigste Ursache sind psychologische Faktoren wie Stress, Versagensängste, Leistungsdruck und Beziehungsprobleme. Auch Lebensstilfaktoren wie Rauchen oder übermäßiger Alkoholkonsum können eine Rolle spielen. Gesundheitliche Probleme oder hormonelle Veränderungen können ebenfalls eine Ursache sein, doch dies trifft eher selten zu.
Wie bekomme ich mehr Blut in den Schwellkörper?
Du kannst die Durchblutung deiner Schwellkörper verbessern, indem du auf einen gesunden Lebensstil achtest. Medikamente wie Viagra können kurzfristig helfen, sind aber keine dauerhafte Lösung:
- Ernährung: Viel Obst, Gemüse und Mineralstoffe für gesunde Blutgefäße.
- Bewegung: Regelmäßiger Sport (z. B. Laufen, Schwimmen, Radfahren) fördert die Durchblutung.
- Gewicht & Blutdruck: Ein normales Körpergewicht entlastet Herz und Gefäße.
- Stress abbauen: Leistungsdruck und Versagensängste verschlechtern die Durchblutung. Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder Atemübungen helfen.
- Rauchen & Alkohol vermeiden: Beides schädigt Gefäße und verschlechtert die Blutzirkulation.
- Medikamente: Präparate wie Viagra können helfen, sind aber unserer Ansicht nach keine dauerhafte Lösung. Sie sollten nicht unregelmäßig oder ohne ärztliche Begleitung eingenommen werden.
Wie trainiere ich meine Standfestigkeit?
Deine Standfestigkeit kannst du auf verschiedene Weisen trainieren. Am besten geeignet dafür ist das sogenannte Beckenbodentraining. Das Training der Beckenbodenmuskulatur kann dazu beitragen, die Erektionsfähigkeit zu verbessern. In diesem Artikel erfährst du mehr dazu.
Was ist noch besser als Viagra?
Viagra kann zwar kurzfristig helfen, behebt aber nicht die eigentlichen Ursachen von Erektionsproblemen und kann Nebenwirkungen haben. In sehr vielen Fällen lassen sich Erektionsstörungen auch ohne Medikamente erfolgreich behandeln, zum Beispiel durch:
- psychische Arbeit an Versagensängsten und Leistungsdruck
- Beckenbodentraining zur Stärkung der Erektionsfähigkeit
- gesunde Lebensführung (Bewegung, Ernährung, weniger Alkohol und Rauchen)
- Verzicht auf übermäßigen Pornokonsum, da er die Erregungsmuster und Erwartungen beim Sex negativ beeinflussen kann
Quellen und Studien
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